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Duales Studium I
Duales Studium in Deutschland - was Bewerber wissen sollten
Während das Duale Studium zu Beginn etwas Exotisches war, erlebt es in den letzten Jahren einen wahren Boom. Von 2004 bis 2012 stieg laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung das Angebot von circa 500 unterschiedlichen Studiengängen auf fast 1.000. Gleichzeitig nahm die Zahl der Unternehmen, die diese Studiengänge begleiten, von etwa 18.000 auf mehr als 40.000 zu. Die Zahl der Studenten wuchs von rund 40.000 auf über 60.000. Wie Studien des Bundesinstituts belegen finden nur etwa 3 % der Studiengänge an Universitäten statt, die meisten Studenten absolvieren ihr Duales Studium an einer Fachhochschule Die Studiengänge decken weite Berufsfelder ab, wobei sich ein eindeutiger Schwerpunkt bei wirtschaftlichen und sozialen Studiengängen abzeichnet. Aber auch sind im Kommen. Technische Berufe, wie Ingenieur und Maschinenbau, sind beliebt. Neben großen und bekannten Unternehmen bieten auch immer mehr kleine und mittelständige Unternehmen diese Ausbildungsgänge an. Die Bewerbungen für die Studiengänge laufen ausschließlich über die Unternehmen, da diese die Ausbildung finanzieren. Da bei den großen Betrieben oft tausende Bewerber auf einen Studienplatz kommen, stehen die Chancen auf einen Platz bei den kleinen Betrieben sehr gut. Allerdings ist es oft schwer bei der Vielzahl von Betrieben, kleine Unternehmen ausfindig zu machen, die Bewerber suchen.
Anforderungen an die Bewerber
Obwohl die Noten der Abschlusszeugnisse nicht ausschlaggebend sind, zeigt es sich in der Praxis, dass Studenten die einen dualen Studiengang absolvieren einen besseren Notendurchschnitt im Abgangszeugnis haben. Die Betriebe stellen meist sehr individuelle Ansprüche an die Bewerber. Einige Anforderungen werden grundsätzlich an alle Bewerber gestellt.
1. Auch das Duale Studium ist ein Studium, daher ist die Hochschulreife erforderlich. Mit der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) ist ein Studium an Universitäten, Fachhochschulen (FH) und Berufsakademien möglich, während die Fachhochschulreife nur den Zugang zu FHs und Berufsakademien ermöglicht.
2. Die Bewerber für diese Studiengänge müssen sehr ehrgeizig sein und eine überdurchschnittliche Willensstärke aufweisen.
3. Generell muss auch ein großes Interesse an der praktischen Arbeit vorliegen.
4. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Studium sind die Belastungen groß, besonders der praktische Teil bedingt oft lange Arbeitszeiten.
5. Zusätzlich zu der Arbeit muss noch der Lehrstoff aufgearbeitet werden. Daher ist eine hohe Belastbarkeit notwendig. Auch müssen die Studenten mit Frustrationen umgehen können.
6. Die Bereitschaft zur Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für das Studium. Die Unternehmen sind nicht immer am Hochschulort ansässig. Große Konzerne betrachten es als selbstverständlich, dass die Ausbildung zum Teil in Filialen, manchmal auch im Ausland stattfindet.
Bewerbungen für die Studiengänge
Generell findet die Bewerbung immer bei den Unternehmen statt, nicht bei den Hochschulen. Wer sich für ein duales Studium interessiert, sollte sich von Januar bis Ende Mai über die angebotenen Studiengänge und die Unternehmen informieren, die diese begleiten. Die Bewerbungsfrist ist bei den Unternehmen unterschiedlich. Grundsätzlich ist mindestens ein Vorstellungsgespräch erforderlich. Die Entscheidung wird den Bewerbern in der Regel einige Wochen nach dem letzten Gespräch mitgeteilt.
1. Bei kleinen Betrieben läuft die Bewerbung meist formlos ab. Teilweise findet nur ein Vorstellungsgespräch, nach einer kurzen telefonischen Anmeldung, statt.
2. Betriebe mit mehr etwa 100 Mitarbeitern treffen in der Regel eine Vorauswahl. Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben mit Zeugniskopien nötig. Im nächsten Schritt findet ein Bewerbungsgespräch statt.
3. Größere Betriebe entscheiden selten nach dem ersten Bewerbungsgespräch. Bei diesen müssen die Bewerber mit dem Bewerbungsschreiben und dem ersten Gespräch überzeugen, um in einem weiteren Gespräch genauer getestet zu werden.
4. Viele Betriebe nehmen keine schriftlichen oder mündlichen Bewerbungen an. Die Bewerber müssen sich über ein Online-Formular anmelden. Hier werden einige Punkte abgefragt, die dem Betrieb wichtig sind. Daran anschließend wird der Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch gebeten, woraufhin sofort die Entscheidung fällt.
5. Bei Großkonzernen findet in der Regel zunächst eine Online-Bewerbung statt. Wer in dieser überzeugt, wird zu einem Test freigeschaltet. In diesem werden üblicherweise die Allgemeinbildung, mathematische Kenntnisse und auch Fremdsprachenkenntnisse abgefragt. Sofern dieser Test bestanden wird, erfolgt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Bevor dieses stattfindet, wiederholen die meisten Unternehmen den Onlinetest, um festzustellen, dass die Bewerber diesen selbst absolviert haben.
6. Assessment-Center in Kombination mit psychologischen Tests sind keine Seltenheit mehr. Oft treffen die Bewerber direkt aufeinander und müssen bei praktischen Aufgaben beweisen, dass sie das geforderte Profil erfüllen.
Das Duale Studium ist ein ausgezeichneter Einstieg in das Berufsleben. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis sind Absolventen dieser Studiengänge sehr begehrt.
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Infos zu den Studienrichtungen Geisteswissenschaften, Kunst, Naturwissenschaften, Recht, Sozialwissenschaften, Technik und Wirtschaft. |
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