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In welchen Studienfächern man mit Statistik rechnen muss
Statistik hat man nur im Mathematikstudium? Weit gefehlt. Es gibt viele Studienfächer, in denen man sich mit Statistik herumschlagen muss. Statistik ist die Wissenschaft von der zahlenmäßigen Erfassung, Untersuchung und Auswertung von Massenerscheinungen. Und Massenerscheinungen gibt es in vielen Studienfächern. In der Psychologie werden massenhaft Krankheitsbilder untersucht, in der Soziologie werden Strukturen der gesellschaftlichen Masse erforscht und in den Wirtschaftswissenschaften wird die Ökonomie der Masse beleuchtet. In allen Fächern wird aufgrund einer Stichprobenuntersuchung versucht, Aussagen für die Allgemeinheit zu treffen. Hier geht es um wahrscheinliche Erklärungen für Verhaltensweisen von Einzelnen, Gruppen und Systemen. Zur Statistik gehört auch die Zusammenstellung der Ergebnisse von Massenuntersuchungen. Dafür werden computergestützte Programme wie SPSS genutzt und die Daten in Worten interpretiert.
Grundbegriffe der Statistik
Viele Begriffe aus der Statistik hören sich ohne Statistik-Ratgeber schwierig an. Univariate Daten. Hypothesen. Wahrscheinlichkeitsrechnung. Stetige Zufallsvariablen. Perzentile. Testtheorie. Wer sich im Statistik-Dschungel zurechtfinden will, braucht eine solide Ausbildung, mathematisches Gespür, ein bisschen Geduld und wissenschaftliches Verständnis. Statistik ist die Grundlage empirischer, also erfahrungsbasierter Forschung. Es werden Hypothesen, also wahrscheinliche Annahmen, aufgestellt, die im statistischen Rechenprozess bestätigt oder wiederlegt werden. Bei einer bestätigten Hypothese spricht man von Signifikanz. Im Volksmund hat die Statistik einen zwiespältigen Ruf. Schon im 19. Jahrhundert sagte der englische Premierminister Benjamin Disraeli: „Es gibt Lügen, gemeine Lügen und die Statistik." Dies soll daraufhin deuten, dass es möglich ist, bewusst Signifikanzen im statistischen Prozess zu erzeugen, wenn man an den richtigen Variablen schraubt. Das sollte man als gewissenhafter Student natürlich nicht tun, denn schließlich birgt dies auch die Gefahr als Manipulator aufzufliegen.
Statistik auch in Orchideenfächern
Statistik kann einem auch in „Orchideenfächern“ wie beispielsweise der Philosophie oder der Geographie begegnen. Eine empirische philosophische Fragestellung ist beispielsweise, welche Familienwerte junge Menschen vertreten. Eine Hypothese könnte hier lauten: „Ältere Frauen haben einen stärkeren Kinderwunsch als jüngere Frauen.“ Um eine These signifikant werden zu lassen, braucht es eine ausreichend große Stichprobe, damit die Ergebnisse auf die Allgemeinheit übertragen werden können. In der Geographie kann beispielsweise die Schwermetallbelastung in Gewässern statistisch untersucht werden oder die Bodenerosion in Berggebieten. Wichtig ist es, sich aus einem Wust von Merkmalen, Spezifische herauszusuchen und diese in einem kausalen Aussagesatz zu formulieren. Ein Beispiel wäre: „Wenn sich 50 Prozent Algen im Wasser befinden, ist das Wasser für Menschen trinkbar.“
Statistik in naturwissenschaftlichen Fächern
In naturwissenschaftlichen Fächern ist der Gebrauch von Statistik nageliegender. So wird im Informatikstudium, im Medizinstudium, im Ingenieursstudium und in der Mathematik reger Gebrauch von statistischen Analysen gemacht. Die Medizinforschung ist ein weites Feld. Beispielsweise werden genomische Daten für die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen statistisch analysiert. In der Informatik gibt es statistische Studien zu Data Mining und Bitcoins. In der Elektrotechnik werden statistische Analysen zu magnetischen Funktionsprinzipien durchgeführt. In der Mathematik werden hoch komplizierte Wahrscheinlichkeitsrechnungen betrieben. Überall wo große, quantitative Datenmengen gesammelt und ausgewertet werden, ist die Statistik nicht wegzudenken.
Statistik ist oft Wahlfach
In vielen Fächern ist Statistik Pflichtfach. Das heißt, man muss unbedingt durch den Statistik Dschungel wandern – es gibt kein Entkommen. Statistik kann jedoch auch zu fast allen Fächern als Wahlfach belegt werden. Dies kann die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, da in vielen Berufen Statistikkenner gefragt sind. Beispielsweise kann Statistik im Lehramtsstudium, in der Pädagogik, in der Medieninformatik, in der Biochemie und auch in der Geophysik ein sinnvolles Ergänzungsfach sein. Es kann also nützlich sein, sich der Statistik freiwillig zu stellen. Außerdem muss man davor allein schon aus dem Grund keine Angst vor Statistik im Studium haben, da es Statistik Beratung gibt. Dies kann man nutzen, um erfolgreich durchs Studium zu kommen.
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